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Abenteuer Sofawahl

Ich hoffe, Ihr habt das 2022 gut abgeschlossen und wünsche Euch für 2023 alles Gute.

Bei mir hat sich viel verändert in den letzten drei Monaten. Ich habe eine neue Stelle angetreten - wieder Vollzeit. Eine Herausforderung als Head of Productmanagement Household bei Manor. Da geht es um Sortimente wie Küchenutensilien, Geschirr, Gläser, Dekoration, Weihnachten. Ein wirklich toller Bereich und für mich die Erweiterung meiner Einrichtungskompetenz. Zusätzlich habe ich auch noch die Ausbildung zur zertifizierten Feng Shui-Beraterin abgeschlossen. Nun bin ich etwas an meine Grenzen gestossen, weshalb ich auch schon lange nichts mehr hier auf Wohnideen 365 geschrieben habe. 

Aber 2023 geht es weiter. Eines unserer persönlichen Ziele für dieses Jahr ist die Anschaffung eines neuen Sofas!  Ich finde das Sofa eines der schwierigsten Möbel, insbesondere da es von keinem einzigen Möbelstück derart viele Hässlichkeiten gibt wie von Sofamonstern.

Was aber muss ein ideales Sofa für Anforderungen erfüllen? Ich versuche es hier mal zusammenzufassen.


Zuerst gilt es, die zentralen Fragen zu beantworten

#1 was lässt der vorhandene Raum an Sofa-Grösse zu?

#2 Soll die Hauptaufgabe des Sofas eher repräsentativ oder soll es ein gemütlicher Familientreffpunkt sein?

#3 Möchte man lieber ein loungiges Sofa zum Fernsehen oder eine kommunikative Lösung mit zwei gegenüberliegenden Sofas?

#4 Hat das Sofa eine weitere Aufgabe wie z.B. als Gästebett?

#5 Und last but not least - was soll das Sofa für eine Optik haben? mit Füssen oder bodennah? Stoff oder Leder? Soll es ein modulares Sofa sein? oder einfach ein 2- oder 3-Sitzer?


Bei der Frage nach der Grösse kommt bereits die erste Herausforderung. Wenn ich nämlich aktuell durch die Möbelhäuser schlendere, frage ich mich wirklich, wer für all diese gigantischen Sofalandschaften Platz hat - wir haben ihn auf alle Fälle nicht. Es sieht auch nicht schön aus, wenn das Sofa die Hälfte der Wohnzimmerfläche einnimmt und es keinen Platz für Gehwege mehr gibt. Zudem muss man sich bei der Wahl des Sofas auch überlegen, ob man damit durch alle Türen, Durchgänge und allenfalls die Treppe hochkommt. Meist sieht ein Sofa im Möbelhaus viel kleiner aus, weil der Raum drumherum viel grösser ist. Deshalb empfehle ich, die Masse auf dem Boden mit Malerklebeband anzuzeichnen, damit man sich eine Vorstellung machen kann. Die Sofalandschaft auf dem Bild braucht übrigens mindestens eine Fläche von 12m2


Wichtig beim Sofa ist auch die Qualität. Ein Sofa in guter Qualität sollte einen Unterbau aus Massivholz haben, vorzugsweise eine Unterpolsterung aus Metallfedern oder Gurten sowie genügend Polsterung aus Schaumstoff und Vlies. Es gibt fest gepolsterte Sofas, welche klare, feste Formen haben oder eher weicher gepolsterte Sofas, welche eine fluffige Form haben, die sich mit den Jahren ändert und meist zur Faltenbildung im Bezug führt.

Bei den Bezügen würde ich auf alle Fälle auf Kunstleder verzichten, obwohl es auf den ersten Blick als pflegeleicht erscheint. Kunstleder ist schlussendlich Plastik (meist Polyurethan) und so fühlt es sich auch an - man schwitzt leicht darauf und meist wird es über die Jahre brüchig. Leder ist ein schönes und edles Bezugsmaterial, bekommt mit den Jahren eine natürliche Patina, aber Leder ist auch eher teuer. Mein Favorit ist ein Stoffbezug. Beim Stoffbezug sollte auf die Scheuerbeständigkeit des Stoffes geachtet werden (mindestens 10'000 Scheuertouren) sowie auf die Pillingbildung. Leichtes Pilling ist jedoch kein Problem, da die Knötchen mit einem Fusselrasierer problemlos entfernt werden können. Auch Flecken sind meist kein Problem mehr, da viele Stoffe einen Fleckschutz haben bzw. viele Möbelhändler die Behandlung des neuen Sofas mit Fleckschutz anbieten.

Und übrigens - polstern ist immer Handarbeit, deshalb kann ein Sofa eigentlich nicht Fr. 499.00 kosten.


Die Sofaform ist schlussendlich Geschmackssache bzw. ergibt sich durch die Hauptaufgabe sowie den zur Verfügung stehenden Platz. Besitzt man ein grosses Wohnzimmer und hat viel Gäste sollte man sich für zwei gegenüberliegende Sofas und allenfalls noch einen Sessel entscheiden. Lümmelt man gerne als ganze Familie vor dem Fernseher, eignet sich eine Sofalandschaft, ein Loungesofa oder ein Sofa mit Recamière - je nach vorhandenem Platz. Hat man eine eher kleine Wohnung, fehlt ein Gästezimmer so sollte man sich evtl. für ein Schlafsofa entscheiden. Es gibt übrigens auch Ecksofas, welche zu einem breiten Bett umgebaut werden können. Besonders praktisch sind auch Elementsofas. Diese bestehen aus Einzelelmenten, welche verschieden zusammengestellt werden können.

Und dann sind da noch weitere Entscheidungen zu treffen. Hat das Sofa Füsse, sollten diese so hoch sein, dass man darunter staubsaugen kann. Ansonsten würde ich mich für ein bodennahes Sofa lediglich mit Kunststoffgleitern entscheiden. 

Wenn man genügend Platz hat spielt die Breite der Armlehne keine übergeordnete Rolle. Ist der Platz aber knapp, sollten die Armlehnen nicht noch wertvolle cm wegfressen. Wichtig finde ich auch noch die Höhe der Rückenlehne. Oft sieht eine niedrige Rückenlehne sehr chic aus, eine etwas höhere Rückenlehne ist aber meist komfortabler.


Und noch ein Tipp zum Schluss: unterschätzt nicht die Wichtigkeit der Sitzhöhe - vor allem, wenn man nicht mehr 20 Jahre jung ist. Es empfiehlt sich wirklich, das Sofa probezusitzen um herauszufinden, ob man bequem wieder rauskommt oder nicht. Wir hatten nämlich kürzlich eine solche Erkenntnis: uns hat das Mags Soft von Hay sehr gut gefallen - die Sitzhöhe ist aber definitiv nicht unser Ding! Um bequem zu sitzen und auch gut wieder aufstehen zu können, ist eine Sitzhöhe von ca. 40 cm ideal.

Und noch zu unserem Sofa-Abenteuer - momentan sieht es nach Elementsofa aus. Wir möchten gerne ein Sofa mit Recamière - diese darf aber nicht länger als 170 cm sein. Das ganze Sofa darf nicht breiter als 280 cm sein, sonst passt es nicht rein. Ich halte Euch auf alle Fälle auf dem Laufenden. Am ehesten findet Ihr die News dazu auf Instagram.